Mein erster Tag auf der diesjährigen Basta! liegt hinter mir und mein Kopf meldet schon einen Stack Overflow 😉

Aber mal schön der Reihe nach… und bitte keine Verwunderung, dass ich als Techniker hier nicht in die Tiefe gehe. Dies wird in den nächsten Wochen noch zu ausgewählten Themen folgen.

Rhein

Der Checkin funktionierte reibungslos und die einführende Keynote sowie die anschließende Diskussion über Windows 10 waren für die Uhrzeit bereits gut besucht. Die präsentierten Details, wie das auferstandene Startmenü und der neue Kurs von Microsoft sowohl mit der Framework-Entwicklung als auch mit eigenen Apps nun auch andere Plattformen zu bedienen, war für viele nichts neues, stimmte jedoch unterhaltsam und gut gelungen auf den Tag ein.

Mein weiterer Tagesplan war bis zum Anschlag vollgepackt und zu manchen Sessions hätte ich gerne eine Zeitmaschine gehabt, um zwei Vorträge parallel zu erleben. Da ich mich entscheiden musste, war das meine Wahl:

  1. Applying Microservices on the Microsoft Platform
  2. HTML5+CSS+Javascript: Tips and Tricks for every Developer
  3. AngularJS 2.0: Komponentenorientierte HTML5-Anwendungen
  4. No Slides, just Code: three Javascript Frameworks you can’t miss
  5. Authentifizierung und Autorisierung in mobilen Clientanwendungen
  6. JavaScript vs. JavaScript

Applying Microservices on the Microsoft Platform

Gleich der erste Vortrag traf mit dem Thema genau den Nerv eines meiner aktuellen Kundenprojekte und ich war schon sehr gespannt, ob es hier wieder nur um Azure gehen würde oder auch mal etwas von außerhalb des Microsoft-Tellers serviert werden würde.
Um es schon vorweg zu nehmen, die Session war absolut Spitze! Ricardo Niepel ging nur ganz kurz auf die Grundlagen von Microservices ein und tauchte dann direkt in die Technologie-Welt ab. Hier erklärte er wichtige Eck- und Problempunkte bei Microservice-Architekturen und stellte ein paar Open-Source-Frameworks vor, die einige dieser Aspekte abdecken und die Arbeit wesentlich erleichtern. Außerdem stellte er – wie dem Titel der Session nach schon zu vermuten war – ein Produkt von Microsoft vor, die Service Fabric.
Ich versuche zwar immer auf dem Laufenden zu sein, besonders in Bereichen, die meine Kunden betreffen könnten, hier muss ich jedoch gestehen, dass diese anstehende Lösung von Microsoft bisher an mir vorbei gegangen ist. Und anders, als ich nach bisherigen Erfahrungen im Bereich von Microsoft-Server-Produkten erwartet hätte, ist auch bei Service Fabric der neue Microsoft-Kurs angekommen und es steht zumindest die Kompatibilität mit Linux auf der Roadmap.
Um an dieser Stelle eine Diskussion noch einmal aufzugreifen, die ich vor kurzem mit einigen Kollegen führte – „Avoid Monolithic-Frontends“ prangte da groß auf einer Folie. Ja, das ist genau das, was ich auch denke. Der Microservice-Ansatz sollte konsequent durch alle Bereiche duchgezogen werden! Hier gibt es gute Möglichkeiten mit JavaScript-Frameworks wie Angular und Service Fabric wird hier wohl auch etwas zu bieten haben. Nach der Basta! werde ich das sicher mal genauer unter die Lupe nehmen.

HTML5+CSS+Javascript: Tips and Tricks for every Developer

Fasziniert vom ersten Vortrag begab ich mich in die nächste Session auf meinem Plan und war schon freudig erregt, ein paar Profi-Tricks zu lernen. Meine Kenntnisse in diesem Bereich sind zwar nicht schlecht und Frameworks wie Bootstrap, jQuery, Backbone und wie sie alle heißen habe ich auch nicht erst ein mal eingesetzt, aber ein paar Kniffe von Kollegen schaue ich mir immer gerne ab.
Leider beschränkte sich die Session auf eine Einführung in Bootstrap und einige Konzepte von JavaScript (z.B. WebWorker,  LocalStorage und WebDatabase), die ich bereits kannte.

AngularJS 2.0: Komponentenorientierte HTML5-Anwendungen

Wesentlich nüchterner ging ich danach in den AngularJS 2.0 Vortrag von Christian Weyer. Dieser Vortrag interessierte mich besonders, da ich mich aktuell selbst mit diesem Thema beschäftige und auch hier in absehbarer Zeit ein Kundenprojekt ansteht.
Der erste Sprecher nach der Mittagspause hat es ja bekanntlich immer schwer, so musste Christian das Auditorium erstmal wieder aus dem Suppenkoma fischen und ein bisschen Schwung in die Bude bringen, was ihm dann doch sehr gut gelang. In der Einführung erklärte er zunächst ein mal, dass er eigentlich keinen Vortrag mehr über Alpha-Software halten wollte – der komplett besetzte Raum zeigte in meinen Augen jedoch, dass es sich lohnt. In seiner sehr unterhaltsamen und gut gemachten Präsentation der Entstehung und der Konzepte hinter Angular 2 mit den großen „breaking Changes“ zu Angular 1 konnte er den Zuhörern den bisher bekannten Rahmen des neuen Google Sprößlings näher bringen. Eine seiner Hauptaussagen war jedoch, dass es noch zu früh ist, das Framework wirklich einzusetzen und Anfang 2016 ein guter Zeitpunkt wäre, sich noch einmal genauer damit zu beschäftigen.

No Slides, just Code: three Javascript Frameworks you can’t miss

Eigentlich hatte ich im nächsten Vortrag erwartet, ein Leinwandbild ohne PowerPoint anzutreffen, doch ganz so wörtlich nahm Dino Esposito seinen Session-Titel dann doch nicht. Direkt in seiner Einführung stellte er klar, dass er kein Fan von reinen JavaScript-Webs ist und damit nur seine serverseitigen Webseiten anreichert.
So stellte er die drei, bereits in der Beschreibung seiner Session erwähnten Frameworks (Bootstrap Typeahead, Dropzone und WURFL) sehr ausführlich vor – für meinen Geschmack etwas zu ausführlich. Am Ende versagte dann auch noch die Technik und Dino musste seine Code-Erklärung mangels sichtbarem Quellcode abbrechen.

Authentifizierung und Autorisierung in mobilen Clientanwendungen

Zum Abschluss des Hauptprogramms hatte ich den Track zu Security gewählt. Ein hoch spannendes Thema, das mich – und viele andere Entwickler – immer wieder vor Herausforderungen stellt.
Nach einer kurzen Einführung in die Problemstellung und der klaren Aussage, dass Cookies im Umfeld von JavaScript-Anwendungen und APIs keine sinnvolle Absicherungsoption sind, ging es auch gleich zur Sache. Dominick Baier stellte das OpenId Connect-Konzept vor, das Mechanismen für die Authentifizierung mit JWT Tokens beschreibt.
Hier hatte ich direkt Bedenken, dass die Session zu einer „Verkaufsveranstaltung“ (lustige Bezeichnung bei einer unter Apache 2 Licence stehenden Software) für den Thinktecture IdentityServer wird. Meine Sorgen waren jedoch unbegründet, denn Dominick nutzte die Software, um die zu Grunde liegenden Konzepte zu erklären – und wenn man schon ein Framework dafür hat, wieso es nicht auch damit präsentieren?Kurz gesagt: Die Session konnte mich voll überzeugen und aktuell überdenke ich meine Planung für morgen, ob ich Rainer Stropek vielleicht doch alleine seine C# Performance optimieren lasse und Dominicks weiteren Track zu moderner Security besuche.

JavaScript vs. JavaScript

Zum Tagesabschluss gab es noch eine lockere Diskussion zwischen Oliver Sturm und Rainer Stropek zum Thema TypeScript. Dieser „Zweikampf“, der wie ein Profi-Boxkampf angekündigt wurde, war ein gelungener und entspannender Abschluss mit dem Konsens, dass man um ein tieferes Verständnis von JavaScript nicht herum kommt, aber mit TypeScript vielleicht ein paar Ein- bzw. Umstiegshürden verringern kann.

 

Als kurzes Zwischenfazit kann ich sagen, dass es bisher viel interessanten Input gab und auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kam – nur beim Kaffee bin ich vielleicht etwas zu verwöhnt. 😉

 

Lest doch auch meine anderen Berichte zur Basta! 2015, hier sind die Links dazu:

Basta! es ist Mittwoch

Dritter Tag der Basta! Hauptkonferenz